Igel in Not – wir helfen

Igel sind kein Randthema. Sie sind ein Barometer für den Zustand unserer Kulturlandschaften: Geht es dem Igel gut, geht es auch unseren Böden, Insektenpopulationen und Hecken gut. Und sie sorgen auf natürliche Art für Schädlingsbekämpfung in Landwirtschaft und Gärten.

Rechtlich geschützt sind die Tiere zwar durch Bundes- (BNatSchG) und Landesrecht (LNatSchG NRW), doch vielerorts ist der stachelige Sympathieträger nahezu verschwunden – Straßentod, Pestizide, Monokulturen, Versiegelung und Mähroboter, die nachts ganze Igelfamilien schreddern, haben aus einer vormals häufigen Art einen Notfallpatienten gemacht. Innerhalb von wenigen Jahren ist der Bestand um 30% gesunken.
Naturschutzorganisationen und private Initiativen, wie die Igelstation Wassenberg, gehen bis an ihre Grenzen, um in Not geratenen Igeln zu helfen.

Um das Überleben dieser bedrohten Art zu ermöglichen, könnten, neben Aufklärung und diversen Naturschutz-Maßnahmen auch solch einfache Dinge, wie ein „Nachtfahrverbot“ für Mähroboter per Kreisverordnung umgesetzt werden.
Einige Nachbarkreise haben es bereits vorgemacht. (Viersen, Wesel). Oder die seit 1.10.2024 geltende Allgemein­verfügung der Unteren Naturschutz­behörde Köln, die den nächtlichen Einsatz von Mäh­robotern und ähnlichen Geräten verbietet.

Ein weiterer wichtiger Beitrag ist, die Bevölkerung durch geeignete Mittel (Webseite, Pressemitteilungen) aufzuklären (siehe Presseerklärung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 16.4.2024).

Last but not least sind die unermüdlichen Helferinnen und Helfer über jede Art von Unterstützung ihrer aufopferungsvollen Arbeit dankbar.

Igel in Not – was tun?

Wenn Sie einen Igel in Not antreffen, können Sie einiges tun, um ihm zu helfen – allerdings ist richtiges Vorgehen entscheidend, um dem kleinen Wildtier nicht weiter zu schaden. Hier sind einige Maßnahmen und Hinweise

  • Beobachten und Einschätzen: Überprüfen Sie, ob der Igel tatsächlich Hilfe benötigt. Typische Warnsignale sind tagaktive Igel (da Igel natürlicherweise nachts unterwegs sind), abgemagerter Körperbau, sichtbare Verletzungen oder Symptome wie Husten, fließender Schleim oder unkoordiniertes Laufen. Bleibt ein Igel tagsüber aktiv oder wirkt stark dehydriert, ist dies in der Regel ein Alarmsignal, dass er in Not ist.
  • Nur im Notfall aus der Natur entnehmen. Bitte nur die viel zu kleinen Igel der Natur entnehmen und zur Igelhilfe bringen. Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nur im Notfall der Natur entnommen werden. Achtung: dieses gilt für Igel, die tagsüber herumlaufen und/oder bei Einsetzen von Dauerfrost, Verletzungen, Infektionen, Untergewicht.
  • Sicherheit und schonende Handhabung: Wenn Sie feststellen, dass der Igel Hilfe braucht, bitte Vorsicht. Tragen Sie Handschuhe oder nutzen Sie ein Handtuch, um den kleinen Stachler behutsam aufzunehmen. Legen Sie ihn in eine geeignete Transportbox oder eine Kunststoffwanne, die ausreichend hoch ist (mindestens 40 cm Seitenhöhe), und sorgen Sie für eine ruhige, warme Umgebung. So verhindern Sie, dass er durch schnelle Bewegungen zusätzlichen Stress bekommt. Igel sind Ausbruchkünstler – bitte halten Sie ihn gut im Blick!
  • Keine eigenmächtige Fütterung: Es ist verlockend, den Igel sofort zu füttern – besonders wenn er abgemagert scheint -, jedoch besteht die Gefahr, dass ein plötzlicher Nahrungseingang den empfindlichen Stoffwechsel überfordert. Viele Igel leiden an einem sogenannten “Hungerstoffwechsel”, der bei zu schneller Nährstoffzufuhr zu Komplikationen führen kann. Warten Sie daher, bis Sie fachkundige Beratung erhalten haben, bevor Sie Nahrung anbieten; geben Sie dem Tier zunächst nur Wasser in einer kleinen Schale (keine Milchprodukte).
  • Fachliche Unterstützung suchen: Kontaktieren Sie bei Verdacht auf schwere Verletzungen oder Infektionen sofort eine igelkundige Einrichtung oder einen Tierarzt, der Erfahrung mit Wildtieren hat:
    Igelhilfe Wassenberg: Britta Krzykowski Tel. 01575-7890438

Wenn unsicher ist, ob Sie den Igel richtig einschätzen oder behandeln können, notieren Sie sich alle Auffälligkeiten (z. B. Verhaltensänderungen, Verletzungen, Körpergewicht) und informieren Sie den Fachmann – diese Informationen können bei der Diagnose und Behandlung entscheidend sein. Falls Sie sich fragen, wie Sie grundsätzlich zur Verbesserung des Igelschutzes in Ihrer Umgebung beitragen können: Gestalten Sie Ihren Garten igelfreundlich. Unterstützen Sie Bürgerinitiativen und Vereine, die sich für den Schutz dieser Wildtiere einsetzen.

Gerade nachts oder in der Dämmerung sind ganze Igelfamilien unterwegs. Um die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere im eigenen Garten zu schützen, sollten Mähroboter zu diesen Zeit nicht betrieben werden. Tagsüber sollte bei der Nutzung von Rasentrimmern ebenfalls auf Igel geachtet werden, die häufig an Heckensäumen und Strauchrändern schlafen.
Einen igelfreundlichen Garten zu gestalten bedeutet, den natürlichen Lebensraum der Igel zu unterstützen und ihnen Rückzugsorte sowie Nahrung zu bieten. Besonders wohl fühlt sich der Igel in naturnahen Gärten mit heimischen Pflanzen und Wildwuchsflächen. Sie sind igelfreundlich und dienen als Unterschlupf. Beliebte Verstecke sind außerdem Laub- und Reisighaufen, in denen sich Nahrung wie Insekten, Spinnen und Würmer tummeln. Damit Igel während der nächtlichen Wanderung freie Bahn zwischen Grundstücken haben, sollte, wenn möglich, ein 13 mal 13 Zentimeter großes Loch um oder unter dem Zaun gelassen werden.

Diese Maßnahmen, helfen Igeln zu überleben:

Einen igelfreundlichen Garten zu gestalten bedeutet, den natürlichen Lebensraum der Igel zu unterstützen und ihnen Rückzugsorte sowie Nahrung zu bieten. Besonders wohl fühlt sich der Igel in naturnahen Gärten mit heimischen Pflanzen und Wildwuchsflächen. Sie sind igelfreundlich und dienen als Unterschlupf. Beliebte Verstecke sind außerdem Laub- und Reisighaufen, in denen sich Nahrung wie Insekten, Spinnen und Würmer tummeln. Damit Igel während der nächtlichen Wanderung freie Bahn zwischen Grundstücken haben, sollte, wenn möglich, ein 13 x 13 Zentimeter großes Loch um oder unter dem Zaun gelassen werden.

Gerade nachts oder in der Dämmerung sind ganze Igelfamilien unterwegs. Um die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere im eigenen Garten zu schützen, sollten Mähroboter zu diesen Zeit nicht betrieben werden. Tagsüber sollte bei der Nutzung von Rasentrimmern ebenfalls auf Igel geachtet werden, die häufig an Heckensäumen und Strauchrändern schlafen.

  1. Natürliche Strukturen erhalten und schaffen: Lassen Sie bewusst Bereiche in Ihrem Garten etwas wild und unordentlich. Ein Laub- oder Reisighaufen bietet den Igeln einen sicheren Unterschlupf und einen Ort zum Überwintern. Auch Totholz und dichte Hecken sind ideal, da sie Schutz vor Witterung und Fressfeinden bieten. Schaffen Sie ruhig gelegene Gartenwinkel, in denen diese natürlichen Elemente bewusst eingesetzt werden können.
  2. Heimische Bepflanzung und Artenvielfalt fördern: Setzen Sie auf heimische Pflanzen, die nicht nur den Igeln indirect durch Anlockung von Insekten als Nahrung dienen, sondern auch das gesamte ökologische Gleichgewicht Ihres Gartens unterstützen. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung sorgt dafür, dass sich Igel in Ihrem Garten rundum wohl fühlen.
  3. Rasenpflege und Kontrolle: Vermeiden Sie zu oft oder zu kurz gemähten Rasen. Lassen Sie im Frühjahr, Sommer und Herbst einzelne Rasenflächen ungemäht, damit den Igeln natürliche Verstecke und Jagdgebiete erhalten bleiben. Kontrollieren Sie bei der Rasenpflege, ob sich nicht bereits Igel oder deren Jungtiere im Gartenbereich befinden, bevor Sie mähen. Kein Mähroboter-Betrieb in der Dunkelheit!
  4. Verzicht auf chemische Mittel: Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden kann das Nahrungsangebot der Igel stark beeinträchtigen und schadet gleichzeitig der Biodiversität. Ein gewisser Verzicht auf diese Mittel schützt nicht nur Igel, sondern auch viele andere nützliche Tiere im Garten.
  5. Zugang zum Garten ermöglichen: Falls Ihr Garten abgegrenzt ist, sollten Sie darauf achten, dass es genügend Durchgänge gibt, über die Igel ein- und austreten können.
  6. Wasserstellen und Futter: Eine kleine, flache Wasserstelle im Garten kann den Igeln an heißen Tagen als Trinkquelle dienen. Optional können Sie im Herbst, wenn sich Igel auf den Winterschlaf vorbereiten, zusätzlich eine gezielte Futterstelle einrichten. ACHTUNG: Igeln keine Milch anbieten – sie vertragen sie nicht. Für den Futterteller eignet sich ein Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Bitte auf keinen Fall Speisereste oder Obst füttern. Um Krankheiten zu vermeiden, sollten Futterreste täglich entfernt und das Wasser erneuert werden. Am besten schützen Sie das Futter auch vor Mitfressern und Regen.

Igelschutzverordnungen

Schutz von Igeln und Kleintieren im Kreis Wesel
Am Donnerstag, 13. März 2025, hat die Kreisverwaltung Wesel eine Allgemeinverfügung zum
Schutz von Igeln und Kleintieren veröffentlicht.
Demnach dürfen Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer im Kreis Wesel ihre Mähroboter nicht
mehr in der Dämmerung und in der Nacht betreiben. Tagsüber ist die Nutzung der Mähroboter
uneingeschränkt erlaubt.
Mähroboter stellen für Kleintiere eine erhebliche Gefahr dar, da sie schwerwiegende bis tödliche
Schnittverletzungen verursachen können.
Besonders gefährlich ist dies für Igel, die vor allem in der Dämmerung und nachts auf
Nahrungssuche gehen. Bei einem Zusammenstoß mit einem Mähroboter flüchten sie nicht, sondern
rollen sich ein – was sie besonders verletzungsanfällig macht. In solchen Fällen können sie
überfahren und dabei verletzt oder sogar getötet werden. Diese Gefahr lässt sich durch eine
Nutzung der Roboter ausschließlich am Tag vermeiden.


Allgemeinverfügung zum Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von
Mährobotern im Bereich der Stadt Köln

Öffentliche Bekanntmachung vom 01.10.2024

Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern in Köln
zum Schutz von Igeln und anderen kleinen Wirbeltieren
Zu den in Ziffer1 genannten Zeiten (zeitlicher Geltungsbereich) ist die
Inbetriebnahme von Mährobotern im Bereich der Stadt Köln verboten.

  1. Zeitlicher Geltungsbereich
    Das Inbetriebnahmeverbot von Mährobotern gilt in der Zeit von einer halben
    Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang des
    folgenden Tages (siehe „Sonnenuntergang und Sonnenaufgang in Köln“ auf
    koeln.de).
  2. Ausnahmen
    Von dem in dieser Allgemeinverfügung geregelten Verbot kann auf Antrag befreit
    werden, wenn nachgewiesen wird, dass im konkreten Einzelfall keine Gefahr für
    Leib und Leben von Igeln und anderen kleinen Wirbeltieren durch den Einsatz
    eines Mähroboters entsteht (beispielsweise bei Rasenflächen auf Dächern).
  3. Anordnung der sofortigen Vollziehung
    Die sofortige Vollziehung wird angeordnet.
  4. Inkrafttreten
    Diese Allgemeinverfügung tritt am Tag nach ihrer Bekanntmachung in Kraft.

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